Ihren jüngsten Wintermorgen küssen rissige Lippen.
Tanzender Odem nebelt tränentrunkene Augen. Der
Brodem des Todes läßt die Menschen zittern. Heißer
Atem taumelt in graue Höhe. Der Himmel kündet
gewaltige Regenfahnen, die wüster Wind in der Ferne
peitscht. Hier noch eine Windesstille, dort, segelnd
über pockigem Land, machtgetürmte Wolkeninseln,
die eine Knochenhand umkrallt.
Den blutenden Christus widert das Treiben. Geron-
nenes Blut auf seinen Lidern springt, als sein Blick
die Weinenden umfängt. Ein Schrei der Verzweiflung
hallt vor seines Vaters Thron.
Der sterbende Christus, hoch oben auf seiner Stange,
erbricht. Seinen geschundenen Leib beschlägt eisiger
Reif. Ein fremder Schnitzer bleibt und gräbt in das
dunkle Holz: 30. Januar 1933.