An der Niers

Ich weine in das glitzernde
Bett Deiner sanften Zisterne:
Wann sterben meine
Frierenden Tränen im silberfüßigen Meer?

Salztau auf goldenen Lippen
Welkt – und brandiger Wind
Sät das Weiß in die
Rostfurchen alter Gräber.

Das schwarze Kreuz der Ahnen
Weht im Dämmerlicht
Weidet im stillen Tal
An der Gracht meines Flusses.

Die Iris der Sonne lächelt
In die Dünung stillen Lichts
Streut ihr Leuchtfeuer
In atmende Wasser.

Im Schatten des alten Turmes
Fragt mein blühendes Herz:
Wann nisten meine
Frierenden Tränen im silberfüßigen Meer?

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